MARIANNE PLETSCHER

    

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Heimat oder Hölle

Chronik eines Quartiers im Umbruch

Schweiz 1995, Beta SP - Farbe, Farbe, 2 x 52 min.

Heimat oder Hölle_1 

Achtjährige Langzeitstudie, fertiggestellt als 2-stündiger Dokumentarfilm in zwei Teilen. Das ehemalige Industriequartier, der Kreis 5, ist zum Schicki-Micki-Quartier geworden. Als die filmische Langzeitbeobachtung 1988 begann, kannte man noch nicht einmal das Wort «Gentrifizierung». Aber die Befürchtungen einer «Juppiesierung» waren da, denn es drohte der Bau des HB Südwest. Fast zehn Jahre begleitete das Filmteam das Quartier. Erst kam alles anders als befürchtet, anstelle von luxuriösen Wohnungen und Büros prägte die Drogenszene das einst idyllische Arbeiterviertel. Die grossen Bauprojekte bleiben aus, Büros standen leer. Als die «Drögeler» vertrieben wurden, kamen die alten Gespenster mit grosser Verspätung zurück. Obwohl im Jahr 1995 beendet, ist der Film auch heute noch aktuell und zeigt exemplarisch, wie Spekulation ein Quartier verändert, wer verliert und wer gewinnt. Auch fünfundzwanzig Jahre später ist die Gentrifizierung ein Thema. Der HB Südwest wurde nie gebaut, aber ein anderes, fast so brutales Grossprojekt, die Europaallee, ist ein Extrembeispiel eines falschen Städtbaus.

RegieMarianne Pletscher und Hans Haldimann
DrehbuchMarianne Pletscher und Hans Haldimann
KameraWerner Schneider, Joder Machaz
TonBeni Göttler u.a.
SchnittMarianne Jäggi
MusikMax Lässer, Christoph Stiefel
MitarbeitGesprochen von Isabel Baumberger, Joschi Kühne
Mischung: Hans Rudolf Kutter
Dauer2 x 52 min.
FormatBeta SP - Farbe
Verkauf DVD/Video für schulische Zwecke
SRF / Dokumentation und Archive
Postfach, CH-8052  archiv@srf.ch
Schulen / für kommerzielle Zwecke
Telepool GmbH Filmvertrieb
Fernsehstrasse 1-4, CH-8052  telepool@telepool.ch
+41 44 305 69 69 – Fax: +41 44 305 69 70
Information
Marianne Pletscher
info@mariannepletscher.ch
ProduktionSchweizer Fernsehen SRF
Weltrechtesiehe Telepool
Uraufführung1995
Auszeichnungen/PreiseZürcher TV- und Radiopreis 1996
KinosIn den Jahren 1996 bis 2016 zahlreiche Kinoaufführungen, viele davon Freiluft wie am Röntgenplatzkino oder der roten Fabrik in Zürich.
TV-AusstrahlungenBeide Teile 26.10.95 Erstausstrahlung, zahlreiche Wiederholungen


 

Pressezitate

Solche Langzeitstudien finde ich unabhängig von diesem Pionierwerk als kollektive Erinnerung sehr wertvoll. Weitermachen wäre Pflicht (Koni Loepfe. DAZ)

Pressestimmen

....Während sieben Jahren haben die beiden AutorInnen im Kreis 5 in Zürich Momentaufnahmen zu einem vielschichtigen und differenzierten Bildteppich zusammengeschnitten....eine der eindrücklichsten Szenen ist jene, in der Frau Rissi vom städtischen Altersheiem ihre frühere Wohnung gleich um die Ecke besucht. Diese wurde als Spekulationsobjekt inner eines Jahres gleich zweimal verkauft. Den Mietern wurde gekündigt, der letzte Besitzer machte Pleite - die Wohnung wurde besetzt. Eine typische Szene im Kreis 5. (Tele).

....Der Dokumentarfilm zeichnet sic durch eine besonders einfühlsame Darstellung der wechselvollen Entwicklung  des westlich des Hauptbahnhofs gelegenen Quartiers aus......Der Dokumentarfilm zeigt auf eindrückliche Weise, wie die Menschen im Zürcher Kreis 5 ihrem Lebensraum trotz dieser schweren und turbulenten Zeit treu geblieben sind. (RFZ-Inofs)

....Wie das Jurymitglied Marco Blaser miteilen liess, honorierte das Gremim den Querschnitt durch den Alltag eines Stadftteils, namentlich auch die Sensibilität im Umgang mit den Menschen und ihren Emotionen. (Aus der Preisrede des Zürcher Radio und Fernsehpreises,NZZ).