Das harte Brot der Berge
Geschichten aus den Alpen und den Anden
Schweiz 2002, Video, Farbe, 30 min.
Bergbauern – fast überall auf der Welt arbeiten sie härter als alle andern.
Und ihre Situation hat sich in den letzten Jahren rapide verschlechtert, sei es im reichen Westen oder im armen Süden.
„Das harte Brot der Berge“(auf rätoromanisch „Scarnuz Peruan“) zeigt das Leben und die Probleme von Bergbauernfamilien auf, und zwar im rätoromanischen Schams und in einem kleinen Weiler in den Anden oberhalb des Marktfleckens Curahuasi . Dabei ergeben sich neben Gegensätzen, die stärker nicht sein könnten, auch überraschende Parallelen:
„Manchmal fragt man sich schon, wieso man jeden Tag so hart arbeitet“ sagt Maya Fravi aus Donath Graubünden, und Evangelina Pilco aus Ccoripampa in Peru ergänzt: „Die tägliche Arbeit lohnt sich kaum mehr. Wir geben unsere Produkte fast geschenkt“. „Die Preise sind total zusammengefallen“, sagt der Anis- und Getreidebauer Pancho Lopez aus Peru, und der Schweizer Viehzüchter Abraham Gustin meint „Wenn nur die Viehmärkte besser laufen würden, wäre alles in Ordnung“. Die Produkte, die sie herstellen, sind total verschieden - die Welt in der sie leben auch. Gemeinsam ist, dass allen der Preiszerfall in der Landwirtschaft Sorgen macht. Gemeinsam ist, dass sie skeptisch in die Zukunft blicken und versuchen, ihre Situation zu verbessern. Beide Gruppen machen bei einem Projekt mit, dass Ihnen hilft, ihre Produkte besser zu vermarkten. Die Schweizer Familien engagieren sich beim „Scarnuz Grischun“. Im Direktverkauf, auf dem Markt und per Internet bieten sie ihre Produkte in einem schön gestalteten Papiersack an. Die peruanischen Familien machen bei der Warenbörse MENA mit, die ihnen hilft, ihre Produkte unter Vermeidung des Zwischenhandels besser zu vermarkten.
Hier enden die Parallelen. Während die Bauern in den Anden sich wenigstens eine minimale staatliche Unterstützung wünschen, und sei es nur für günstige Kredite, beziehen die Schweizer Bergbauern staatliche Direktzahlungen, die 60-70% ihres Einkommens ausmachen. Während die Kinder der peruanischen Bergbauernfamilien studieren möchten, hat der erwachsene Sohn der Schweizer Familie Bauer und Zimmermann gelernt, um einmal den Hof übernehmen zu können. Während die Schweizer Viehzüchter mit Leib und Seele sind, träumen die Peruaner von Kühen, die ihnen ein besseres Einkommen verschaffen könnten.
Ein Film über Armut und Reichtum, Privilegien, Wünsche und Träume. Ein Film, der Fragen aufwirft über unser Verhältnis zum Süden und unsere Bereitschaft, für gute Produkte sinnvolle Preise zu bezahlen.
Regie | Marianne Pletscher |
Drehbuch | Marianne Pletscher |
Kamera | Werner Schneider |
Ton | Guillermo Palacios |
Schnitt | Marianne Jäggi Naef |
Mitarbeit | Regieassistenz: Anna Sanchez, Peru |
Dauer | 30 min. |
Verleihversionen | Deutsch, Spanisch, Englisch. Rätoromanisch Der Film wurde gemeinsam mit dem Kurzfilm "Schritte aus der Armut" für die Deza produziert. |
Verkauf DVD/Video | ● Schulen / für kommerzielle Zwecke Telepool GmbH Filmvertrieb Fernsehstrasse 1-4, CH-8052 telepool@telepool.ch +41 44 305 69 69 – Fax: +41 44 305 69 70 ● Information Marianne Pletscher info@mariannepletscher.ch |
Produktion | Rätoromanisches Fernsehen und DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit im Schweizer Aussenministerium) |
Weltrechte | In Vertretung der Deza kann der Film bei Marianne Pletscher bezogen werden. Als DVD und als Link. |
Uraufführung | Solothurner Filmtage 2003, Chur 2003, Cusco 2004 |
Festivals | Festival International del Film Latinamericano, Havanna 2003) Filmar in America Latina, 2003, Genf Human Rights Festival Johannesburg, 2003 Bergfilmfestival Trento 2003 Weltfilmtage Thusis (2004) Filmfestival Cuzco 2004 |
Auszeichnungen/Preise | Sonderpreis des Bergfilmfestivals Trento 2003 |
Kinos | div. Kinos in der Deutschen Schweiz und in Peru |
TV-Ausstrahlungen | Rätoromanisches Fernsehen auf SF 1 2003, kubanisches Fernsehen 2003, peruanisches Fernsehen 2003,SRF-Schulfernsehen 2004 mit schriftlichem Begleitmaterial |
Pressezitate
Incredible, like people from two such different worlds can think alike (The Herald, Südafrika)
Dos mundos, y tantas similitudines! (El Comercio, Peru)
Pressestimmen
Ansprache des Deza-Vertreter anlässlich der Premiere:
....Bei allen Unterschieden zeigt der Dokumentarfilm dank einem geschickten Schnitt erstaunliche Paralellen auf. Zunächst einmal fällt die Ähnlichkeit der Landschaften auf. Dann bereitet dert Preiszerfall der Agrarprodukte sowohl in den Alpen wie auch in den Anden Sorge. Beidseits des Atlantiks steht man der Globalisierung skeptisch gegenüber. Im Norden wie im Süden kämpfen die Bauern unermüdlich, um ihr Los zu verbessern. Mit viel Einfallsreichtum bemühen sie sich, der Nachfrage stärker zu entsprechen und ihre Produkte besser zu vermarkten.......Der Film zieht uns mit seiner Bild- und Klangwelt in seinen Bann und schlägt so Brücken zwischen zwei Welten und verschiedenen Berggemeinschaften. Als Koproduzentin dieses Films bot sich so der DEZA eine ideale Gelegenheit, zum Internationalen Jahr der Berge beizutragen......Danke für Ihren Beitrag zu diesem interkuturellen Austausch zwischen Alpen und Anden beigetragen zu haben ( in verschiedenen Zeitungen publiziert)